Kikai, Hiroh

Biographie

Japan, geb. 1945; lebt und arbeitet in Tokyo

Details

Seit den frühen 1970er Jahren fotografiert Hiroh Kikai Straßenporträts in den Straßen des Asakusa-Viertels in Tokio. Dieser etwas abgelegene Stadtteil, in dem sich Tokios ältester buddhistischer Tempel Sensōji befindet, ist wie ein Spiegel der japanischen Gesellschaft – zu dem Tempel strömen Pilgernde aus dem ganzen Land, während Asakusa als traditionelles Vergnügungsviertel auch viele schillernde und exzentrische Charaktere anzieht. In Kikais Asakusa Portraits kommt diese Vielfalt zum Ausdruck, gleichzeitig bewahren sie ein Gefühl von Kontinuität und Gruppenzugehörigkeit, was zweifellos an seiner präzisen Arbeitsweise liegt. Nicht mehr als zehn Minuten verwendet Kikai jeweils für seine Porträts von Passant*innen vor den scharlachroten Wänden des Tempels, die den für ein improvisiertes Freiluftstudio notwendigen einheitlichen Hintergrund abgeben. Diese konzeptuelle Entscheidung liegt auch in Kikais künstlerischem Ansatz begründet. "Wenn ich Dinge oder Menschen fotografiere", sagt er, dann möchte ich nicht nur deren äußere Merkmale erfassen, sondern auch ihr Wesen. Daher habe ich mich bei meinen Porträts in Asakusa dafür entschieden, meine Motive nicht in allzu großer Entfernung zu suchen." Alle Asakusa-Porträts sind in Schwarz-Weiß und mit einer Hasselblad-Kamera ohne Stativ aufgenommen. Jede Aufnahme begleitet ein Zitat aus Kikais Gespräch mit dem Porträtierten. Diese Texte erweitern das Projekt über seinen Status als ein aus vielen Einzelteilen zusammengesetztes Porträt des gesellschaftlichen Lebens im heutigen Japan hinaus, indem sie einen – nach Kikais Ansicht – unerschöpflichen "wechselseitigen Dialog zwischen Betrachter und Bild" entstehen lassen.

Werke von Kikai, Hiroh

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