Thomas Struth (geb. 1954) ist vor allem für Architekurfotografie bekannt. 1973 begann Struth Malerei bei Gerhard Richter an der Kunstakademie in Düsseldorf zu studieren und wechselte drei Jahre später zu Bernd Becher in den Fachbereich Fotografie. Die 2004 entstandene Serie "Paradies" zeigt Landschaftsfotografien, für die Struth um die ganze Welt reiste. An so unterschiedlichen Orten wie dem Bayrischen Wald, in Südchina oder Nord- und Südamerika fotografierte er Urwälder mit dem für ihn typischen nüchtern-sachlichen Blick.
Seine detailreichen Aufnahmen, die weder Tiere noch bestimmte Wetterphänomene wie starken Sonnenschein, Regen oder Dunst enthalten, zeigen eine makellose, stimmungsgewaltige Landschaft. Die zahlreichen Muster, Strukturen und Grün-Nuancen erwecken die Assoziation von einem ursprünglichen Paradies, ohne die Szenen durch zusätzliche Effekte pathetisch aufzuladen. Das kürzlich in die Sammlung aufgenommene sechsteilige Portfolio von Tintenstrahldrucken besteht aus fünf Farbfotografien und einer Schwarzweißaufnahme.
– Sofia Paule